13. Dezember 2012
Der heutige Kalendertag ist eine Reminiszenz. Mal wieder könntet ihr denken… Seit Beginn der Woche war ich sehr beschäftigt. Außerhalb der sonstigen „Normalität“ meines Alltags war Zählen meine Aufgabe. Das Ziel war die Bestandsaufnahme des Vorhandenen im Vergleich zum Vorhanden-sein-müssen. Und weil ich Anne, die Quatschblase bin, die gern auch nachdenkt über das, was sie da gerade tut, ist mir dabei so einiges durch den Kopf gegangen. Wie einfach ist es, wenn man ein Gerät in der Hand hat, welches beim Scannen eines Strichcodes sagt: „hier müssten 4 sein“. Man kann sehen, es sind 4 oder es sind 5 oder eben nur 3. Gibt es eine Differenz nimmt man erst mal nur den Bestand auf. Das geht relativ emotionslos. Am Ende wird es interessant. Der IST Stand im Vergleich zum SOLL Stand bringt die Erkenntnis, was verloren gegangen ist. Das WIESO steht erst einmal nicht zur Debatte.
So eine Bestandsaufnahme machen viele Menschen auch mit ihrem Leben. Und dabei haben sie kein Gerät, das hilft, und was noch schwieriger ist, sie haben keine SOLL Zahl, an die sie sich halten können um einen Verlust genau zu erkennen und dann vielleicht diese „messbare Differenz“ zu bewerten. Wir Menschen haben vielleicht eher eine MÖCHTE GERN Zahl, die wir als Basis für die Bestandsaufnahme nehmen. „Mein Sohn, mein Auto, mein Haus“ … oder so ähnlich wird als Ziel gesetzt. Und wenn es vielleicht den Sohn, das Auto nicht neu und glänzend und das Haus unerreichbar gibt, oder das Haus da ist, für Auto keine Reserven mehr und Frau und Kind weg sind, dann wird es eine große Differenz geben in der persönlichen Inventur. Diese kann man dann nicht so gut in Excel Listen schreiben, und die Frage des „Ausbuchens“ als Verlust ist auch nicht einfach zu klären. Wenn man dann den Wert daran festmacht, was auf der HABEN Seite sein sollte und sich vom negativen Ergebnis auf der IST Seite beeindrucken und herunter ziehen lässt, dann wird es schwierig. Das WIESO steht sehr heftig zur Debatte.
Je nach Mentalität stellen sich die Menschen dann selbst in Frage und als Versager dar, oder sie sehen sich in einer starken Opferrolle. Nur wenige nehmen eine Bestandsaufnahme als das, was es auch sein kann. Einen neuen Punkt zu bestimmen, an dem man für sich selbst einen IST Punkt erkennt und von dort einen neuen Zielpunkt. Mit der Analyse des „Verlustes“ oder der Differenz aus der Vergangenheit kann man diesen neuen Zielpunkt den Möglichkeiten anpassen. Es macht ja keinen Sinn, sich zu hohe Ziele zu stecken, die von den Realitäten abweichen. Es macht aber Sinn, die Gründe für die Differenzen für die Zukunft zu ändern oder deren Wahrscheinlichkeiten zu akzeptieren. Denn die Verluste, die wir erfassten, kamen nicht weil wir etwas falsch gemacht hatten, sondern weil es Menschen gibt, die fremdes Eigentum sehr „frei“ interpretieren und sich nehmen, was sie für richtig halten. Scheinbar hatten wir nicht ausreichend aufgepasst. Das soll es geben.
Ich persönlich habe zum Endes des Jahres nicht nur mit dem Gerät in der Hand, sondern vor allem zu Hause eine Bestandsaufnahme in meinem Leben gemacht. Was wollte ich, was ist der IST Stand, welche Verluste hatte ich, welche Gewinne. Diese Begriffe sind nicht materiell zu deuten. Welche Ziele habe ich für mich, was möchte ich gern erreichen, hinterlassen, erleben und genießen. Wie werde ich mit den Verlusten umgehen? Für das Ganze brauch(t)e ich keine Excel Liste, und nichts davon passierte schriftlich. So eine Inventur ist innen und sie kann ganz schön emotional sein.
Ich sage immer, alles im Leben hat zwei Seiten. Jeder Verlust schafft auch Raum für Neues und das Gefühl von Freiheit und Aufbruch. Es ist nicht immer alles so schwer, wie es scheint. Das kann man aber erst dann erkennen, wenn man sich genauer aufs Betrachten einlässt. Oder darauf vertraut, dass die andere Seite da ist und die Bestandsaufnahme am Ende aller Tage deutlich machen wird, dass das jeweilige IST viel besser war, als wir uns das SOLL vorgestellt hätten. Denn das Leben geht nach vorn, und der Verlust kann im Laufe der nächsten Zeit ein ganz großer Gewinn werden.
Liebe Erika, ich danke Dir für das Übermitteln dieser kleinen Geschichte. Auch sie zeigt – es ist nicht immer so, wie es scheint. Diese Geschichte gibt es vielfach im Internet. Der Verfasser ist scheinbar unbekannt. Ich finde sie wunderschön und ich glaube, in vielen Leben passiert so etwas. Wir sehen die Dinge immer nur von einer „Bestand-, Betrachtungsseite“. Ich wünsche uns allen Kraft bei der Bestandsaufnahme, Gelassenheit beim Betrachten der IST Seite, Freude beim Finden von realistischen Zielen und Begleitung durch Engel, die für uns da sind und von „hinten“ schauend das Beste für uns tun, auch wenn es nicht so scheint.
Bis morgen!
Eure Anne
„Zwei reisende Engel machten Halt, um die Nacht im Hause einer wohlhabenden Familie zu verbringen. Die Familie war unhöflich und verweigerte den Engeln, im Gästezimmer des Haupthauses auszuruhen. Anstelle dessen bekamen sie einen Platz im kalten Keller. Als sie sich auf dem harten Boden ausstreckten, sah der ältere Engel ein Loch in der Wand und reparierte es. Als der jüngere Engel fragte, warum, antwortete der ältere Engel: „Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen.“
In der nächsten Nacht rasteten die beiden im Haus eines sehr armen, aber gastfreundlichen Bauern und seiner Frau. Nachdem sie das wenige Essen, das sie hatten, mit ihnen geteilt hatten, ließen sie die Engel in ihrem Bett schlafen, wo sie gut schliefen. Als die Sonne am nächsten Tag den Himmel erklomm, fanden die Engel den Bauern und seine Frau in Tränen. Ihre einzige Kuh, deren Milch ihr alleiniges Einkommen gewesen war, lag tot auf dem Feld. Der jüngere Engel wurde wütend und fragte den älteren Engel, wie er das habe geschehen lassen können? „Der erste Mann hatte alles, trotzdem halfst du ihm“, meinte er anklagend. „Die zweite Familie hatte wenig, und du ließest die Kuh sterben.“
„Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen.“, sagte der ältere Engel. „Als wir im kalten Keller des Haupthauses ruhten, bemerkte ich, dass Gold in diesem Loch in der Wand steckte. Weil der Eigentümer so von Gier besessen war und sein glückliches Schicksal nicht teilen wollte, versiegelte ich die Wand, so dass er es nicht finden konnte. Als wir dann in der letzten Nacht im Bett des Bauern schliefen, kam der Engel des Todes, um ihn zu holen. Ich gab ihm die Kuh anstatt dessen.
„Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen.“ Manchmal ist das genau das, was passiert, wenn die Dinge sich nicht als das entpuppten was sie sollten. Wenn du Vertrauen hast, musst du dich bloß darauf verlassen, dass jedes Ergebnis zu deinem Vorteil ist. Du magst es nicht bemerken, bevor ein bisschen Zeit vergangen ist… Manche Leute kommen in unser Leben und gehen schnell… Manche Leute werden Freunde und bleiben.
Gestern ist Geschichte – das Morgen ein Mysterium – Das Heute ist ein Geschenk – Ich denke, das ist etwas Besonderes… Liebe und genieße jeden Moment… Die ist keine Generalprobe!“
Verfasser unbekannt
Sabine hat uns heute ein wunderschönes Buch zur Verfügung gestellt – 3 Wünsche. Und damit Ihr vor der Weihnachtsbäckerei am Wochenende noch genug Zeit für die Einkäufe habt, kommt hier ein garantiert leckeres Rezept von Doro.
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