12. Dezember 2012
12-12-12 – Guten Tag – heute zum leicht zu merkenden Datum. Der Zwölfte, Zwölfte im Zwölften ist da und angebrochen. Wer weiß, was er so mit sich bringen wird. Zu allererst einen herzlichen Willkommensgruß und am Ende meines Textes wieder ein paar schöne Geschenke.
Wir sind in der Mitte angekommen. Die Woche wird geteilt und die Zeit, die wir hier im Adventskalender miteinander verbringen auch. Das zumindest nehmen wir (sicher?) an. Der Mittwoch ist tatsächlich da, aber ob wir noch 12 Tage miteinander verbringen werden? Das wissen wir nicht. Das wünschen wir uns und wir erwarten es auch. Aber nicht immer trifft das zu.
Am vergangenen Sonntag war der weltweite Tag zum Gedenken der verstorbenen Kinder. In vielen Häusern auf dem Erdball brannten Kerzen. Sie waren und sind ein Symbol des Gedenkens. Ihr Schein sollte ein Zeichen geben dafür, dass man an einen lieben Menschen erinnert, den man vermisst. Das Vermissen ist kein schönes Gefühl. Es zerreißt innen und es schmerzt außen. Es macht deutlich, dass etwas hinweg genommen wurde. Mitunter für immer, mitunter sehr schnell und unerwartet. Das Loch das da bleibt im Leben, im Bauch, im Herzen kann man nicht einfach schließen und auch wenn das Leben weiter geht, das Loch im Bauch sich schließt und das Herz nicht bricht, es bleiben für immer Narben und je nach „Wetterfühligkeit“ auch Schmerzen.
Es ist schlimm, wenn ein Mensch stirbt. Es ist ganz schlimm, wenn ein Kind stirbt. Und in Zeiten wie diesen, wenn die Familie mitten in den Vorbereitungen für das Familienfest ist, dass wie eine gemeinsame Geburtstagsfeier begangen wird an der alle Beteiligten Geschenke bekommen, wird der leere Platz wieder deutlicher.
Dennoch – auch das ist die Geschichte von Weihnachten und der Botschaft – gibt es Hoffnung und Begleitung in der Zeit. Im Forum hat Dagmar gefragt, welche Filme am Liebsten gesehen werden. Ich habe 2012 einige sehr bewegende Filme gefunden. Viele davon handelten vom Sterben und dem Leben danach oder davor.
„Die fünf Menschen, die Dir im Himmel begegnen“ nach einem Roman von Mitch Albom ist ein Film, der mich sehr beeindruckte und nachdenklich machte. Ich weiß, es ist eine Fiktion, aber die Sicherheit, dass ein Leben jeweils ein anderes berührt, habe ich. Auch der Tod eines Menschen, der uns mehr oder weniger bekannt ist, kann im eigenen Leben etwas Positives bewirken. Eddie nimmt aus dem Krieg in Vietnam die Vermutung einer Schuld mit. Er ist sich nicht sicher, was in dem Haus passierte, das verbrannte. Seine damit verbundene Angst hemmte ihn sein ganzes Leben lang und die Spuren des Krieges auch. Sie prägten allerdings auch im guten Sinn sein Leben und Handeln. Er begann Kinder zu behüten und immer dafür Sorge zu tragen, dass sie sich in „Ruby Pier“ wohl fühlten und sicher. Um ein Kind zu retten, brachte er sich in Gefahr und starb. Im Himmel kamen dann fünf Menschen, die im Rückblick zeigten, wie wertvoll sein Leben war, wo es Berührungspunkte mit anderen Leben gab, was seine Liebe bewirkte, wo er Vergebung empfangen und geben musste. Wir sind nicht zufällig da, wo wir sind und wir sind nicht allein.
„P.S. Ich liebe Dich“ ist die Verfilmung eines Romans von Cecilia Ahern. Die große, unendlich anhaltende Liebe endet durch einen Tumor. Nach der ersten Liebesszene findet man sich plötzlich in einer Trauerfeier wieder. Die junge Witwe verfällt in Lethargie. So – mit diesem Verlust hatte sie sich ihr Leben nicht vorgestellt! Die Einsamkeit und Trauer, die sie empfindet und spielt sind herzzerreißend und überzeugend. Ganz plötzlich ist das Bett leer, der Ratgeber ist weg und die Zukunft?!? Bevor ihr Mann starb, schrieb er ihr Briefe und diese tauchen nach und nach auf. Er kannte sie gut und er liebte sie sehr – über den Tod hinaus. Jeder Brief endet mit dem Satz P.S. Ich liebe Dich!
Ja, das tat er, denn er half ihr mit jedem Brief ein Stück mehr zurück ins Leben. In das Leben, in dem sie ihn nicht verriet oder vergaß, aber das sie für sich nun weiter führen wollte.
„Message in a Bottle“ ist eine große Geschichte der Gefühle. Ein spröder Mann, der tief traurig und unglaublich gefühlvoll den Verlust seiner jungen Frau betrauert, diese Trauer auf ein Blatt Papier bringt, dieses einer Flasche und dann jene dem Meer anvertraut ist die Leitfigur des Films. Auf der anderen Seite ist die junge vom Leben und der Liebe enttäuschte Hauptdarstellerin, die selbige Massage findet und beginnt, ihn zu suchen. Viel passiert auf dem Weg zueinander und es gibt Konflikte…. Die Bewältigung der Trauer und das endgültige Loslassen dieser sind für ihn ein langer Prozess. Man muss sich dem neuen Leben und der Liebe stellen wollen! Das ist nicht einfach.
Es gibt kein wirkliches Happy End. Zumindest nicht so eins, wie man es sich wünschen würde.
Beim Schauen all dieser Filme brauchte ich Mengen an Taschentüchern. Früher, vor langen Jahren… bei uns zu Hause war es so, dass wenn wir Frauen Filme ansahen, die zu Tränen rührten, mein Vater uns diese reichte mit der leicht spöttischen Bemerkung: „na, ist Der wieder schööööön?“ Ja, das war er. Und das sind sie auch. Selbst wenn der Tod und das Abschiednehmen Kernthema war, gehörte bei allen drei Filmen das LEBEN und dessen Fortführung dazu. Es wurde geprägt davon, dass die Akteure deutlich machten, dass es aktiver wurde, intensiver, bewusster, dankbarer.
Erst wenn man verliert, merkt man, was man besaß. Den Verlust kann man nicht rückgängig machen. Egal wie man sich anstrengt oder was man als Ersatz in die Waagschale werfen würde. Aber man kann durch ihn anders sehen, was man noch hat.
Vielleicht hilft es so wie in den Filmen die ich sah, zu überlegen, was würde der Mensch wollen, der nicht mehr da ist. Er würde Weihnachtsvorfreude wünschen, Friede im Herzen und auch das Weiterleben. Er würde wollen, dass die Trauer weniger wird, aber nicht die Liebe und nicht das Erinnern.
Ich wünsche uns allen, die in dieser Zeit in Trauer sind oder deren Trauer wieder aktiver wird, einen Blick auf das was da ist. Heute ist Mittwoch, der 12.12.12 – noch immer. Es wäre schön, wenn wir am Ende des Tages sagen würden – es war ein guter Tag!
Machts gut! Eure Anne
Auch heute haben wir gleich zwei Preise UND eine Stickdatei. Zum einen die oben erwähnte DVD „Message in a Bottle“ – außerdem hat Antonina ganz wunderschöne Lace-Sterne hergestellt, die sie uns spendet. Und die Katzen-Sticki ist wohl kommentarlos verständlich…
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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, nur eine Teilnahme pro Gewinn, Person & IP-Adresse, Teilnahme jeweils bis 24 Uhr – und jetzt? Viel Glück!
Die Sticki gibt es ab jetzt im Download-Bereich.