7. Dezember 2012
Guten Tag in der Eierei! Heute ist der 7. Dezember 2012 und mein Thema dafür steht oben :). Nein wir gehen nicht in den Hühnchenstall, sondern ins Leben. Mittenrein – ins Erlebte und in die Art, damit umzugehen.
Gestern schrieb Disaster, der Winter ist da. In Stralsund, bzw. dem Umland dort hatte es geschneit. Er erzählte uns von seinen Befindlichkeiten damit und zeigte ein schönes Bild. Solange der Schnee wie Zuckerhut auf den Dingen liegt und im wahrsten Wortsinne schneeweiß ist, ist er toll anzuschauen.
Meist bleibt das ja nicht lange so schön liegen, und auch wenn die weiße Pracht von oben kommt, heißt das noch nicht, das sie unten lang liegen bleibt. Passen die Temperaturen noch nicht zusammen, wird aus den Schneekristallen ganz schnell Matsch. Je nach Tageszeit allerdings verändern sich allerdings die Gradzahlen in den „Ebenen“, denn wenn die Sonne untergeht und der Wind etwas kühler ist, dann sinkt die Bodentemperatur. Leider werden dann „unten“ nicht erneut schöne weiße Schneeflocken, sondern mitunter gefährliche Eiskriesel. Und da beginnt meine heutige Eierei. Denn auch in Aachen und Stolberg bot sich das gleiche Bild wie in Disasters Weblog.
Am 1. November diesen Jahres wollte ich mich mit netten Menschen treffen. Auf dem relativ eiligen Weg zur Bahn rutschte ich ca 100 m von meiner Haustür entfernt auf dem Bürgersteig aus. Der jüngere B ging vor mir und trug meine Tasche. Uns kam eine Gruppe entgegen, und ich wollte nach rechts ausweichen. Ohne dass ich es wirklich erklären kann, ging ich zu Boden und fiel ganz schmerzhaft links auf die Rippen. Das Ganze ging so schnell, dass ich es gar nicht richtig fassen konnte. Bill half mir auf, die Leute fragten, ob ich Hilfe brauchen würde und da ich das entschieden – und in dem Glauben, es sei ja nicht viel passiert – verneinte, gingen sie weiter. Nach 5 Schritten merkte ich, ich habe mich getäuscht. Mühsam ging ich den Weg nach Hause zurück und informierte erst Gudrun und Holger, dann meinen Marc und als dieser kam, ein Taxi. Wir fuhren in die diensthabende Klinik und setzten uns da in die Notaufnahme. Der 1.11. war ein Feiertag und so war diese voll. Nach 3,5 Stunden kam ich dran und wurde eingehend untersucht. Ich hatte mir die Rippen geprellt, aber nicht gebrochen. Mitfühlend sagten mir die Mitarbeiter in der Klinik, dass so etwas viel schmerzhafter und langwieriger sein könne als ein Bruch. Man könne aber nur Schmerztherapie anbieten, und ich müsse Geduld haben.
Nein, der heutige Tag wird kein medizinischer Bericht 😉 und ich brauche keinen Trost. Mittlerweile sind die Schmerzen wieder weg. Jedoch…
ist die Erinnerung an das Hinfallen da und diese hat mich heute, als die matschige Strasse sich glatt anfühlte, arg unter Stress gesetzt. Auf dem Weg nach Hause beim Blick in eine Schaufensterscheibe erstaunte mich mein Gang. Er war mir gar nicht bewusst und dann dachte ich – hey, warum eiere ich so???
„Eiern“ – so sagt man in verschiedenen Gebieten, wenn es eben nicht rund läuft. Ein Ei kann man nicht drehen wie einen Ball, ein Ei kann man nicht hinsetzen wie einen Würfel, ein Ei kann man nicht aufstellen wie einen Stab. Ein Ei kommt nur dann zur Ruhe wenn es in einer Form liegt oder in einem Nest. Seine Bewegung ist nicht kalkulierbar. Es gibt keinen festen Punkt. Vielleicht würde mein mathematisch begabter B etwas anders erklären und versuchen etwas zu berechnen, aber meine Erfahrungen mit dem Ei sind so und ich denke, ihr schließt euch meiner Beschreibung an. Ich eierte gewaltig. Ich setzte meine Schritte langsamer und irgendwie vorsichtig. Zudem waren die Schuhe, die ich an den Füßen trug, nicht wirklich winterrutschfest. Ganz unbewusst hatte ich mir vorgenommen nicht mehr fallen zu wollen. Alles wurde gut, ich bin ganz unbeschadet zu Hause angekommen :). Aber als ich mir dieser Anspannung bewusst wurde, begann ich darüber nachzudenken. Und weil ich ja in – wie Gila sagte philosophischer Weihnachtsstimmung bin – ging dieses Nachdenken in der 30 min Zugfahrt noch ein bisschen tiefer.
Ich denke, wir nehmen ins Unbewusste viel mehr auf, als uns immer auf den ersten Blick bewusst ist. Nicht immer reflektiert eine Schaufensterscheibe Bewegungen die dann deutlich machen, dass man damit etwas merkwürdig ausschaut. Merkt man aber die Anspannung, unter der man steht, hilft es sich seiner Ängste bewusst zu werden.
Ich versuche immer für mich herauszufinden, was das Schlimmste ist, was passieren kann, wenn meine Ängste wahr werden würden. Die Frage, die über allem für mich steht, ist – ist das Existenziell? In vielen Fällen kommt dann ein klares Nein! Es ist ärgerlich, schmerzhaft, ausbremsend, und manche Erlebnisse sind unglaublich traurig. Aber existenziell sind sie bisher nicht gewesen. In allem, was ich an Problemen hatte, gab es Möglichkeiten und Menschen, die mir zur Seite standen, diese zu lösen. Es handelt sich nicht immer nur um medizinisches Personal. Sie stellen die „festen“ Punkte dar, wenn Hilfe nötig ist weil ich eierte.
Und dann gibt es da noch etwas, was ich fest glaube. In Allem sind wir beschützt. Nach dem Sturz wusste ich, es hätte viel schlimmer ausgehen können. Dies blieb mir erspart. Ich wollte nicht erschüttert sein über das, was gewesen ist, sondern dankbar dafür, was es nicht wurde. Meine Bewegungen gleichen denen eines Ei. Aber ich fühle mich eingebettet wie in einem Karton, einem Nest, einer schützenden Hand. Es kann wieder Ruhe einkehren, wenn ich meine Ängste abgebe und darauf vertraue, dass ich nicht stürze und fest auftrete (Notiz an mich: neue Schuhe kaufen!). Denn“ er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten.
Hat er – danke dafür!
Und weil es gut ist, einen Schutzengel zu haben und diesem auch ein nettes Gesicht zu geben, erzählt und zeigt uns nun Gila, was der heutige Adventskalendertag weiter Niedliches zu bieten hat. Passt auf euch auf und treten fest auf, damit der Winter Genuss bleibt. Und hinterfragt Anspannungen ohne Angst davor. Bei Lichte betrachtet kann man oft feststellen, dass es nicht die Angst ist, die einen eiern lässt, sondern die Angst davor, Angst zu bekommen.
Alles Liebe!
Eure „geprellte“ Anne ;).
Heute gibt es natürlich auch wieder etwas zu gewinnen! Eigentlich hat beides etwas mit dem leiblichen Wohl zu tun – denn sogenannte „Mug Rugs“ sind der neueste Trend, um seine Becher gefahrlos auf dem frisch polierten Tisch abzustellen. Sonja ist so lieb und stellt uns einen mit Schutzengel zur Verfügung. Und unser „Master of Disaster“ Michael hat eine wahre Männermarmelade gekocht, scharfe Chili-Apfel-Marmelade, um genau zu sein – und da Frauen mindestens genauso hart im Nehmen sind wie Männer, darf natürlich JEDER teilnehmen!
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, nur eine Teilnahme pro Gewinn, Person & IP-Adresse, Teilnahme jeweils bis 24 Uhr – und jetzt? Viel Glück!
Und bevor es zu spät wird für die Weihnachtsbäckerei, gibt es gleich noch ein tolles Nussgebäck-Rezept von Doro – zum Download der PDF-Anleitung einfach auf das Bild klicken.
Die Gewinner der Vortage kannst Du immer HIER einsehen.