Grüße zum 6. Dezember 2020
Adventskalender 2020

06. Dezember 2020 – der 2. Advent

Es ist Sonntag und wir zünden heute am Adventskranz – so es Einen gibt – die 2. Kerze an. Ich habe Keinen, wohl aber sehr viele einzelne Kerzen, die ich sehr oft und gern entzünde.

Ich weiß gar nicht ob ich es schon einmal schrieb, dass ich früher in Heidenau/Sachsen eine längere Zeit neben einer Kerzenfabrik gewohnt habe. Der Geruch von Wachs war je nach Windrichtung immer da und ich persönlich liebe ihn…

Wenn man Kerzen ausbläst „duftet“ es. Aber da scheiden sich die Geister ob das gut riecht oder stinkt. Ich tendiere zu Ersterem und deshalb sind Kerzen fester Bestandteil meines Lebens.

Kerzen gießen mache ich sehr gern und nachdem ich mit Kerzengießformen mehr oder minder erfolgreich war, habe ich mich jetzt schon länger auf das Gießen in leeren Klopapierrollen eingestellt. Einmal die Rolle zusammen knicken, zwei Ecken ausschneiden an den gegenüberliegenden Seiten damit man dort die Halterung für den Docht einhängen kann und dann das Ganze ein bisschen unten in Alufolie einpacken, aufrecht sicher hinstellen und schon kann man loslegen. Das Wachs durchfeuchtet den Rollenkarton, aber es läuft nicht weg.

Wenn alles fest geworden  ist, schneide ich mit einem Cuttermesser die Rolle seitlich längs auf und klappe den Karton weg. Hervor kommt die Kerze und die wachsgetränkte Hülle wandert zum Kaminofen als Anzünder. Immer wenn ich genug Kerzenreste gesammelt habe, beginnt wieder die Kerzengießphase.

Im Moment sind aber noch genug Kerzen da und ich muss noch auf die Kerzendochte warten, die bestellt aber noch nicht geliefert sind. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich gerade an ein Gespräch mit einer jungen Frau mit Trisomie 21, die mit mir zusammen bei Tabalingo näht. Sie ist auch ab und an in der Werkstatt der Caritas und im Projekt SecondLight.

Mit der, meinem Erleben nach, vielen Menschen mit Trisomie 21 innewohnenden Freude und Begeisterung erzählte sie, wie schön es ist, Kerzen zu machen. Ich kann das nachvollziehen, denn wenn ich sie fertig habe, freue auch ich mich auf den Moment wenn ich sie anzünde und sie meinen Tag in ein warmes, besinnliches Licht tauchen.

Damit bin ich nun wieder beim Thema Kerzen anzünden und dem 2. Advent.

Zeitgleich ist heute der Nikolaus und sehr wahrscheinlich haben die – so vorhanden – kleineren Haushaltsmitglieder vorfreudig nach den Stiefeln geschaut. Gab es Überraschungen? Wobei es ja mehr die Frage nach dem WAS es war im Stiefel, als nach dem OB es was gab, ist. Die Sicherheit, dass der Nikolaus nicht vergesslich ist, prägt die Kindheit. Das ist auch gut so!

Der kindliche Eifer und die Begeisterung beim Entdecken der Naschereien sind die Freuden, die man als „Aushilfsnikolaus“ zurück bekommt. In meinen Fotoalben und Fotokisten sind Bilder von der Vorbereitung der Stiefel und der Freude beim Finden. Schöne Erinnerungen sind das.

Erinnerungen sind auch mein Stichwort für die nächsten Gedanken und für ein großes aktuelles Dankeschön! In den vergangenen 20 Jahren habe ich das Eine oder Andere von Besuchern der Website, die ich persönlich traf oder die mir schrieben, geschenkt bekommen. Das aktuelle Bild ist aus meinem Büro. Teddy und Püppchen dürfen bespielt werden, wenn Kinder da sind und an ihre Toleranzgrenze kommen. Erkennt der Ersteller nach Jahren(zehnten) sein/ihr Geschenk an mich?

Links zu sehen ist der aktuelle Kalender 2020 von Leonid Matthias aus Frankfurt. Als ich den Dezember 2020 aufschlug traute ich erst mal kaum meinen Augen… Ein Modellbild mit Mundmaske Es ist erstaunlich und leider derzeit Notwendigkeit und nicht Styling.

Auf alle Fälle schätze ich die Geschenke, die ich erhalten habe, sehr und verwende sie gern. Ganz neu bei mir ist ein genähter Glückskeks mit einem sehr, sehr lieben Brief angekommen. Die Glücksbotschaft an mich lautet: „Gib niemals auf, für das zu kämpfen, was du tun willst. Mit etwas, wo Leidenschaft und Inspiration ist, kann man nicht falsch liegen.“ 

Der Brief zur Advents- und Weihnachtszeit ist von einer Forumsnutzerin und ich habe mich doll gefreut. Liebe N/I* hab von Herzen Dank! Er schließt mit dem Satz: „Da wo Dunkelheit ist, können wir wenigstens Licht machen. Wir haben es selbst in der Hand.“

Kerzenlicht kann auch heute die äußere und möglicherweise die innere Dunkelheit erhellen und uns mitnehmen in die heimelige Adventsstimmung. Ich wünsche uns allen dazu einen wunderschönen Sonntag!

PS: Allen mir bekannten und natürlich auch allen unbekannten Geburtstagskindern alles Gute! Eure Anne


Spruch des Tages

Wenn du an dir nicht Freude hast, die Welt wird dir keine Freude machen.  Paul Heyse